Wir Menschen besitzen die Fähigkeit ein Trauma zu verarbeiten und uns selbst von schwierigsten Erlebnissen wieder zu erholen. Unser Körper besitzt die biologische Ressource posttraumatische Folgen wie Schmerz, Angst, Schlafstörungen u.a. durch Gefühle von Sicherheit, Ganz-Sein und Lebensenergie zu ersetzen. Es ist möglich, die Befähigung zur Selbst-Regulation wieder zu erlangen.
Somatic Experiencing (SE) ist eine sehr erfolgreiche Methode zur körperlichen und geistigen "Neuverhandlung" von traumatischen Erfahrungen im Nervensystem. Durch diese körperpsychotraumatologische Methode werden selbst lang bestehende Symptome reversibel.
SE bewirkt keine Veränderung am Körper selbst, unterstützt aber Menschen in ihrer Körperwahrnehmung auf ihrem Weg aus dem Trauma zu mehr Gesundheit, Wohlbefinden und Lebendigkeit. Danach verringern sich die Symptome oder verschwinden vollständig.
Ziele der SE-Arbeit sind:
SE-spezifische Arbeitsweisen sind Psychoedukation und Ressourcenarbeit, aufmerksames "Tracken" des Nervensystems, Titrieren (Vorgehen in kleinsten Schritten), Pendeln, Neuverhandeln und Ermöglichen von Neu-Orientierung und Integration.
Die Grundprinzipien der Arbeit mit SE sind Selbst-Kontrolle, Transparenz und Information. Eine neuerliche Überschwemmung und Überforderung des Nervensystems, neuerlicher Stress und Retraumatisierung werden damit vermieden. SE beinhaltet auch und besonders die Arbeit mit chronischen Schmerzen und Syndromen (z.B. Fibromyalgie, Asthma, Migräne, chronische Müdigkeit). Hierfür werden unter anderem auch SE-spezifische Augen- und Körperarbeit eingesetzt.
Entscheidend ist nicht das Ereignis selbst, sondern die Art und Weise, wie das Nervensystem mit der Bedrohung fertig wird. Ein Trauma kann auch be- und verarbeitet werden, ohne über das Ereignis zu sprechen. Der Körper hat alle Ressourcen, die er dafür braucht.